Valle de Mizque

Jahresbericht 2006

11. Februar 2006
Generalversammlung
Ruth Meier und ihre Tochter, beide in Cochabamba, Bolivien, geboren, kochen für die Mitglieder ein bolivianisches Gericht mit empanadas u.a.
Die Generalversammlung wird von 7 der 8 Mitglieder besucht.
April/Mai 2006
Dominik und Karin in Mizque
Ende April besuchen Dominik und Karin Mizque und besichtigen auch unsere Werke. Zur Elektrifizierung in Bañado meint Dominik: "Professionelle Arbeit". Die Bachverbauung kann noch nicht abschliessend beurteilt werden, weil die Regenzeit keine ausgeprägten Niederschläge mit sich brachte. Immerhin sind die Einheimischen begeistert, denn die Verbauungen halten bisher alle.
Dominik und Karin schauen sich auch den Ort in Buena Vista resp. Laguna an, wo ein Wasserrückhaltebecken gebaut werden soll. Wir zweifeln, ob der Zufluss von Wasser genügt und von den Betroffenen nicht überschätzt wird. Die Bewässerungsmethoden, die angewandt werden, benötigen eine immense Wassermenge. Wir haben den Ball nochmals zur weiteren Klärung zurückgegeben.
Mai 2006
Beratung Reben in Erwartung
Dominik sprach in Cochabamba auch mit dem Rebbaufachmann Benigno Lopez, der früher in Mizque arbeitete. Wir wollten Benigno die Beratung der Reben übertragen. Er schrieb, dass er mal telefonieren werde, meldete sich dann aber nicht mehr bei uns.
Juli 2006
Viele Ideen, aber keine ist ausgereift
Jesús meldet sich per Telefon und liefert eine Serie von Ideen, was man tun könnte. Teilweise geht es auf unsere Anregung zurück.
  • Elektrifizierung im Dorf Tipa Tipa für 7 Familien. Die Idee wurde später fallen gelassen, weil die Elektrifizierungsgesellschaft ELFEC dies übernahm.
  • Ausbildung von Maurergehilfen
  • Verbesserung der Hütten von 10 Familien in Lampasillos. Es geht um die Bekämpfung der Vinchuca, eines Insektes, das die Krankheit Mal de Chagas überträgt. Da diese Tätigkeit sehr kostspielig ist, verlangten wir, dass die Hauseigentümer einen grösseren Teil selber bezahlen müssen. Der Ball war wieder in Mizque.
  • Der "Dirigente" von Buena Vista, Igeberto Gareca, sprach selber am Telefon mit mir, um mich vom Wasserrückhaltebecken zu überzeugen. Jesús verweist in einem späteren Anruf auf andere Rückhaltebecken in einer Nachbargemeinde. Ich liess mich nicht erweichen. Die Zahlen stimmen noch nicht. Jesús will zusammen mit einem Techniker des Bistums weiter abklären.
August 2006
Neue Anträge für Elektrifizierungen
Die Elektrifizierung in Buena Vista kommt nach wie vor nicht voran. Hingegen melden sich 2 andere Weiler:
  • Cazorla, in der Nähe von Mizque, mit 14 Familien. Begründung: Armut, die es den Leuten nicht erlaubt, die Kosten für den Zähler und den Hausanschluss zu übernehmen. Es braucht noch weitere Abklärungen und Absprachen.
  • Taboada, Richtung Aiquile, mit 12 Familien. Begründung: Teilweise Armut, teilweise wegen der Zerstreutheit der Häuser, deretwegen die ELFEC die hohen Kosten nicht übernehmen will.
Nach Aussagen von Jesús kommt der Kurs für Maurergehilfen und zustande. Ebenfalls wird der Techniker des Bistums vorbeikommen.
Oktober 2006
Keine Idee ist entscheidungsreif
Wir stellen fest, dass bisher viele Ideen und Gesuche vorliegen, aber kein einziges Projekt entscheidungsreif ist. In der Praxis lief also nichts. Immerhin legt Jesús nun einen neuen Kostenverteiler für die Verbesserung der Hütten zur Bekämpfung der Vinchuca vor.
In Buena Vista rechnet der Techniker mit 3 statt bisher einem Wasserrückhaltebecken!
7. November 2006
Grünes Licht
Nach Rücksprache im Vorstand gebe ich grünes Licht für die Verbesserung der Hütten in Lampasillos. Unser Beitrag für die 10 Häuser wird alles in allem auf knapp 6'000 Franken zu stehen kommen. Wir schicken schon 2'500 US$.
19. November 2006
Bañado meldet sich
Carmelo, der die Bachverbauung in Bañado anführte, meldet sich per Telefon. Er will unbedingt weiterbauen. Die ersten Werbauungen hätten sich als gut erwiesen. Die Rückfrage bei Jesús ergibt, dass die Bañadenser auch Geld verdienen wollen. Wir zahlten vor einem Jahr 5 Franken pro Tag für die Arbeiten. Spontag gebe ich grünes Licht, denn was sind für uns schon 5 Franken für einen Arbeitstag. Die Verbauungen werden uns rund 2'500 Franken kosten, Kommissionen inklusive.
Ich nehme nochmals mit dem Koordinationsbüro in La Paz Kontakt auf, um einen Techniker für die Beratung der Bachverbauungen zu finden. Man darf die Hoffnung nie aufgeben.
27. November 2006
Elektrifizierung Cazorla
Endlich ist auch die Elektifizierung in Cazorla entscheidungsreif. Die Absprachen sind gemacht. Also gebe ich auch hier grünes Licht. Kosten ca. 3'700 Franken. Dabei habe ich mit Jesúus klar vereinbart, dass wir pro Haus höchstens 160 US$ zahlen wollen, dazu die Kommission für Jesús und Elmer Vargas. Soviel war es 2005 auch in Bañado.
Es ist verrückt. Ein Jahr lang hatten wir keine entscheidungsreifen Projekte, und im November kommt alles aufs Mal.
In Buena Vista ist plötzlich alles anders mit dem Regenrückhaltebecken. Da der Dirigente gewechselt hat, fällt es dahin.
Dafür hat sich eine andere Gruppe gemeldet, die etwas Ähnliches tun will. Sie verfügt über eine permanente Quelle und will das Wasser der Nacht sammeln, um am Tag die doppelte Menge zur Verfügung zu haben. Wir stellen das zurück.
3. Januar 2007
Es geht vorwärts
Zwar haben wir schon 2007, aber die Information ist dennoch spannend und beschreibt die Arbeiten des Dezembers.
Nach Auskunft von Jesús ist das Material für Lampasillos geliefert, die Arbeiten sind im Gange.
In Cazorla bildete die ELFEC einen Einheimischen aus, der einen Teil der Elektrifizierungsarbeiten erledigt. Die Facharbeit übernimmt wie schon in Bañado das Unternehmen selber. Es geht auch hier voran.
Endlich schaffte es Jesús, für Cazorla einen Fachmann zu organisieren, der sich in den nächsten Wochen die Bachverbauungen anschaut.
Nochmals überweisen wir 2'500 US$.
Ausblick 2007 werde ich nach Bolivien reisen, um mir die Resultate unsere Unterstützung anszuschauen.
Der Verein muss sich überlegen, welche Tätigkeit im Vordergrund stehen soll. Mit unseren beschränkten Mitteln ist nicht alles möglich. Auch gegenüber den Einheimischen müssen wir klare Signale geben können.

Sissach, 3. Januar 2007

Werner Mahrer