Valle de Mizque

Jahresbericht 2020

Kirche

Kirche "Nuestro Señor de Burgos", zugestellt von Nadia Zanoni, Mizque.

1. In Kürze

In der Gemeinde Sivingani stellten wir die umfangreiche Wasserversorgung fertig. Wesentlich kleiner wird die Wasserversorgung, die wir gegen Ende Jahr in Chilijchi in Angriff genommen haben.

Die Pinienpflanzungen von 2019 wurden kontrolliert. Wegen der Corona-Pandemie konnte der Verein „Árboles y Futuro“ die geplanten Pflegekurse nicht durchführen.

Meine ebenfalls geplante Reise nach Bolivien fiel ebenfalls dem SARS-CoV-2 zum Opfer.

2. Lage in Bolivien

Das Jahr begann in Bolivien mit einer interimistischen Regierung unter Jeanine Añez, die nach dem Abgang von Evo Morales das Machtvakuum füllte und möglichst rasch Wahlen durchführen wollte. Die Reorganisation der Wahlbehörde und etliche politische Auseinandersetzungen verzögerten diese - bis schliesslich der Coronavirus alles über den Haufen warf. Añez verfügte einen happigen Lockdown und erreichte auch, dass die erste Welle in Bolivien zwar lang dauerte, das Land sie aber gut überstand.

Im Herbst wurden die Wahlen unter Beobachtung der Organisation Amerikanischer Staaten und der EU durchgeführt. Das Volk wählte den ehemaligen Finanzminister von Evo Morales, Luis Arce, zum neuen Präsidenten. Er prägte die Wirtschaftspolitik der letzten 12 Jahre und wird die Politik des MAS, also der Partei von Evo Morales, im Wesentlichen weiterführen. Luis Arce wirkt deutlich gemässigter und sachlicher im Umgang. Im Parlament hat die MAS "nur noch" die Mehrheit erreicht gegenüber einer vorangehenden Zweidrittelsmehrheit. Immerhin kann man in den kommenden Jahren mit stabilen Verhältnissen rechnen.

Morales ist unterdessen aus seinem Exil - zuerst in Mexiko, dann in Argentinien - zurückgekehrt und führt seine Partei weiterhin.

Auch die Pandemie ist zurückgekehrt. Bolivien steckt zurzeit in der zweiten Welle. Wir werden sehen, wie die neue Regierung damit fertig wird.

3. Arbeiten in Mizque

Oktober 2020: Nachzählen der angewurzelten Setzlinge vom Januar 2019

Oktober 2020: Nachzählen der angewurzelten Setzlinge vom Januar 2019

3.1. Aufforstungen

Unser Programm zur Pflanzung von Föhren (Pinien) ging 2019 zu Ende. Im Jahr 2020 erfolgten noch die Kontrollen, wie viele Setzlinge tatsächlich angewachsen sind. Es waren knapp 19'800, womit wir eine Erfolgsquote von 76 % hatten.

Insgesamt wurden in den Jahren 2015 bis 2019 126'700 Setzlinge gepflanzt, wovon 103'700 = 82 % wurzelten. Es nahmen 144 Personen resp. Familien teil. Wir führen keine Flächenstatistik, es dürfte sich um rund 150 ha handeln.

Wie oben erwähnt, konnte das Hilfswerk "Arboles y Futuro" die geplanten Instruktionskurse für die Pflege der Pflanzungen wegen der Corona-Pandemie nicht durchführen.

Aus den Baumschulen der Gemeinden Sivingani und Yana Gaga, die wir unterstützten, wurden 8'800 Setzlinge verpflanzt.

Unsere Aufwendungen für die Aufforstungen betrugen 2020 rund 3’500 Franken, inkl. lokales Personal.

3.2. Wasserversorgungen

Bauarbeiten am Reservoir, das zwei Tanks zu je 3'500 l Wasser schützt. Von hier führen die Rohre in drei Richtungen zu den Nutzniessern.

Bauarbeiten am Reservoir, das zwei Tanks zu je 3'500 l Wasser schützt. Von hier führen die Rohre in drei Richtungen zu den Nutzniessern.

Sivingani

Die Arbeiten für die Trinkwasserversorgung begannen schon 2019 und wurden zu Beginn von 2020 beendet.

Mit einem Beitrag von 10'400 Franken ist es das bedeutendste Wasserversorgungsprojekt, das wir je finanziert haben. Die 26 Familien mit 96 Angehörigen trugen 920 Franken in bar bei und erledigen die nicht qualifizierten Arbeiten.

Unsere Vertreter werden nach dem Aufwand bezahlt und erhielten 17 % der Summe von 10'400 Franken. Sie spielten die Rolle der Planer, der Ingenieure, der Einkäufer und der Rechnungsführer des Unternehmens.

Chiliijchi

Sprich: Tschilichtschi; ein Baum, Schmetterlingsblütler, aber auch häufiger Ortsname, in unserem Fall ein Weiler oberhalb von Tin Tin, ca. 34 km von Mizque entfernt.

Die Wasserversorgung von Chilijchi war Ende des Jahres 2020 fast vollständig installiert. Noch fehlt die Funktions- und Dichtekontrolle. 16 Familien mit 90 Familienmitgliedern sind die Nutzniesser. Die Kosten für uns belaufen sich auf 2'500 Franken.

4. Mitglieder, Sponsoren und gute Geister

Die Mittel, mit denen wir arbeiteten, stammten von Verwandten und Freunden. Es sind oft wesentliche Beträge, die von einem grossen Vertrauen in unsere Arbeit zeugen.
Allen ein herzliches Dankeschön!

Wir unterbreiteten dem Swisslos-Fonds Basel-Landschaft ein erneutes Gesuch über 30'000 Franken für die Jahre 2021 bis 2023. Der Regierungsrat wird im Frühjahr 2021 darüber entscheiden.

Dank gebührt auch unseren Partnern in Mizque, Jesús Padilla und Elmer Vargas. Trotz ihrem fortgeschrittenen Alter sind nach wie vor aktiv und scheuen sich nicht in die Berge zu fahren, um dort mit jenen Leuten vor Ort zu sprechen, die unsere Hilfe am nötigsten haben.

Ein Dankeschön den Mitgliedern mit besonderen Aufgaben: Vorstand, Buchhalterin, Revisoren und Webmaster.

Sissach, 15. Januar 2021

Werner Mahrer